MetGIS Pro+
Bedienungsanleitung
Bedienungsanleitung
In der nachstehenden Karte finden Sie die Grundelemente von MetGIS Pro+:
Wichtige Buttons auf einen Blick
Info: Bedienungsanleitung
Obere Reihe:
Rechte Spalte:
Info: Hier erhalten Sie nützliche Informationen zur Bedienung von MetGIS Pro+. Das schließt auch eine Auflistung der verfügbaren Wettervariablen und deren Interpretation mit ein.
Zahnrad: In diesem Setup-Bereich können Sie die wichtigsten Einstellungen bezüglich Sprache, Einheiten für Wetterparameter und 3D-Visualisierung ändern:
Zoomstufe (Zahl) – Hier wird die momentan in der Karte verwendete Zoomstufe (Zoomlevel) angezeigt. Wenn Sie mit dem Mausrad (Desktop) oder einer Pinch-Geste (mobile Geräte) in die Karte zoomen, oder die Buttons + und – verwenden, ändert sich diese Zahl. Die Skala reicht von 3 (Weltkarte) bis 15 (kleinräumige Detailkarte).
Vier Pfeile-Button: Ermöglicht es, die Anwendung im Vollbildmodus (full screen mode) zu betreiben. Wenn Sie diesen Modus verlassen möchten, den Button erneut auswählen.
+ Über diesen Button können Sie in die Karte zoomen, um mehr Details zu sehen.
– Dieser Button ermöglicht es Ihnen, aus der Karte hinauszuzoomen.
Kompassnadel: Nachdem die Karte gedreht wurde, können Sie diese mit Hilfe der Kompassnadel wieder nach Norden auszurichten.
Zielscheibe: Bei Aktivierung dieser Funktion und nachfolgender Freischaltung im Browser kann ihr aktueller Standort ermittelt und in der Wetterkarte angezeigt werden.
3D oder 2D: Wenn Sie sich im 2D-Modus befinden, erscheint der 3D-Button. Durch Aktivierung dieses Buttons gelangen Sie in den 3D-Visualisierungsmodus. Sind Sie im 3D-Modus, erscheint stattdessen ein 2D-Button. Mit diesem können Sie den 3D-Modus wieder zu verlassen und in die 2D-Ansicht zurückkehren.
Am Desktop können Sie die Kartenansicht mit der Maus beliebig steuern und verändern. Mit der linken Maustaste (geklickt halten und Maus bewegen) können Sie die Kartenposition verändern bzw. sich auf der Karte weiterbewegen. Mit der rechten Maustaste (geklickt halten und Maus bewegen) können Sie die Karte drehen und neigen, d.h. den Blickwinkel verändern.
Auf mobilen Geräten nützen Sie die Finger, um sich zu bewegen. Zoomen erfolgt über eine Pinch-Geste (Kneifbewegung; bewegen Sie Ihre Fingerspitzen aufeinander zu). Um die Ansicht am Smartphone zu drehen, legen Sie einen Finger auf das Display und drehen Sie die Ansicht, indem Sie sich mit einem weiteren Finger in die gewünschte Richtung bewegen.
Den Maßstab der Karte sowie geographische Länge und Breite des Orts, an dem sich der Mauszeiger gerade befindet, finden Sie in der linken unteren Bildschirmecke.
Um die Prognose für einzelne Punkte anzuzeigen, gehen Sie wie folgt vor:
Die Anzeige erfolgt in Form einer Tabelle, die sowohl Zahlenwerte als auch graphische Wettersymbole (Wettericons) enthält. Sie sehen nun Prognosezeitreihen aller relevanten Vorhersageparameter, das aktuelle Wetter, sowie geographische Länge, Breite und Seehöhe des gewählten Punktes:
Wenn in der Prognosetabelle einzelne Tage ausgewählt werden, wird eine weitere Tabelle mit stündlichen oder dreistündigen Werten des entsprechenden Tages angezeigt.
Über das X in der rechten oberen Ecke können Sie diese Ansicht schließen.
Temperatur: Lufttemperatur zwei Meter über dem Boden, in Grad Celsius (°C) oder Fahrenheit (°F). Diese Karten sind aufgrund der Anpassung an das hoch aufgelöste Gelände besonders fein strukturiert.
Wind: Windgeschwindigkeit und -richtung 10m über dem Boden, in Kilometer pro Stunde (km/h), Meter pro Sekunde (m/s), Meilen pro Stunde (mph) oder Knoten (kn).
Sonnenscheindauer: Dauer des Sonnenscheins für dreistündige Intervalle, in Stunden (h).
Wolken – Regen – Schnee: Kombinierte Wetterkarte, in der auf einen Blick zu sehen ist, in welchen Gebieten Bewölkung vorhanden ist und wo mit Niederschlag zu rechnen ist. Die Bewölkung wird in % der Himmelsbedeckung angegeben. Regenmengen (Einheit mm oder in), sowie Neuschneemengen (Einheit cm oder in) beziehen sich auf dreistündige Intervalle. Regen umfasst hier auch Schneeregen ohne Ausbildung einer Schneedecke.
Bewölkung: Zeigt an, wie viel Prozent des Himmels mit Wolken bedeckt ist. Der Wertebereich liegt hier bei 0 bis 100 %. 0 % steht dabei für einen wolkenlosen Himmel, 100 % für komplett bedeckten Himmel. 75 % Bewölkung bedeutet beispielsweise, dass drei Viertel des Himmels mit Wolken bedeckt sind.
Niederschlag: Menge des gefallenen Niederschlags in dreistündigen Intervallen, in Millimeter (mm) oder Inch (in). Im Fall von Regen ist das einfach die Menge des Regenwassers, und im Fall von Schneefall das Wasser, das nach Schmelzen des gefallenen Schnees übrigbleiben würde (Schneewasseräquivalent). Die Einheit mm ist ident mit der Einheit Liter pro Quadratmeter (l/m2). Das heißt, eine Niederschlagsmenge von 10 mm bedeutet, dass pro Quadratmeter 10 Liter Wasser gefallen sind.
Neuschnee: Menge des Neuschnees für dreistündige Intervalle, in Zentimeter (cm) oder Inch (in). Die Neuschneegebiete erscheinen in den Karten aufgrund der Anpassung an das hoch aufgelöste Gelände besonders fein strukturiert.
Niederschlagsradar: Das Niederschlagsradar bietet eine Echtzeit-Darstellung des aktuellen Niederschlags. Im Gegensatz zu den meisten anderen Wettervariablen handelt es sich hier um keine Prognose, sondern um von Niederschlagsradarstationen gemessene Werte, welche zum Teil noch nachbearbeitet und aufbereitet worden sind. Niederschlagsradardaten sind nur über einer begrenzten Anzahl von Gebieten verfügbar.
Neuschnee 0-24 h, Neuschnee 24-48 h, Neuschnee 48-72 h: Darstellung der Neuschneemengen für 24-stündige Intervalle. Verfügbar sind die Neuschneemenge für die nächsten 24 Stunden, sowie für die Intervalle 24-48 Stunden und 48-72 Stunden ab Zeitpunkt der Abfrage. Als Einheit wird Zentimeter (cm) oder Inch (in) verwendet.
Schneedecke: Diese Schneedecken-Gesamtkarte zeigt, über welchen Gebieten aktuell eine Schneedecke vorhanden ist. Sie gibt aber keine Informationen über die Schneehöhe, die lokal sehr stark variieren kann. Die Karte wurde mit Daten verschiedener Satelliten (Sentinel-2, MODIS), sowie MetGIS-internen Modellrechnungen erstellt und bietet die beste Schneedeckeninformation, die MetGIS anzubieten hat. Die horizontale Auflösung der Schneedeckenkarte hat eine Genauigkeit (Auflösung) von bis zu 30 m. Schneedeckendaten sind derzeit nur für einige ausgewählte Gebirgsregionen verfügbar (Mitteleuropa, Pyrenäen, Teile der chilenischen Anden).
Schneedecke Sentinel: Diese Schneedeckenkarte beruht ausschließlich auf den Messungen der Sentinel-2 Satelliten der Europäischen Weltraumorganisation ESA.
Schneedecke Modis: Die Schneedeckendaten von MODIS stammen von den Satelliten Terra und Aqua der amerikanischen Weltraumorganisation NASA.
Alter der Schneeinformation: Zeigt an, wann die Informationen der Schneedecken-Gesamtkarte zuletzt aktualisiert wurden. Dies hängt von den genauen Flugplänen der Satelliten sowie den Bewölkungsverhältnissen ab und kann von Gebiet zu Gebiet variieren.
Quelle der Schneeinformation: Gibt an, woher die Informationen der Schneedecken-Gesamtkarte stammen. Je nach geographischer Region und Wetterlage sind die Informationsquellen entweder Satelliten (Sentinel-2, MODIS) oder Wettersimulationsmodelle von MetGIS.
Hintergrundkarte: Hier kann zwischen verschiedenen Hintergrundkarten gewählt werden, wie MetGIS, EOX oder OpenStreetMaps.
Aktuelles Wetter: aktuelle Lufttemperatur, gefühlte Temperatur, Windgeschwindigkeit und Windrichtung, Bewölkungsgrad, außerdem Intensität von Regen und Schneefall
Temperatur: Prognose der Minimum- und Maximumtemperatur, Temperaturverteilung über den Tag in einstündigen Intervallen
Niederschlag: Prognose der Regen- und Neuschneemengen (sowohl Tagessummen, als auch stündliche Summen), Niederschlagswahrscheinlichkeit
Wind: Prognose der Windgeschwindigkeit und Windrichtung (Tages- und Stundenwerte)
Sonne: Zeit des Sonnenaufgangs und Sonnenuntergangs, Prognose der Sonnenscheindauer (täglich und stündlich)
Luftfeuchtigkeit: Prognose der relativen Feuchte (Tagesmittel und Stundenwerte)
Die Lufttemperatur wird bei MetGIS mit einem speziell entwickelten Algorithmus berechnet, der hoch aufgelöste Geländedaten in den Prognoseprozess miteinbezieht. Es erfolgt somit eine genaue Anpassung der Temperatur an die Seehöhe, die u.a. die durchschnittliche Temperaturabnahme mit steigender Höhe berücksichtigt.
Während die Temperaturprognose häufig sehr präzise ist (besonders bei windreichen Wetterlagen und Niederschlagsperioden), treten Ungenauigkeiten vor allem bei Temperaturinversionen auf (Wetterlagen, bei denen die Temperatur mit der Höhe zunimmt). Die größten Abweichungen zwischen prognostizierter und gemessener Temperatur sind bei ruhigen Hochdrucklagen in den Wintermonaten in inneralpinen Becken und Tälern zu erwarten.
Die Genauigkeit der MetGIS-Niederschlagsprognose ist abhängig von der jeweiligen Wetterlage. Am präzisesten werden die Niederschläge für großflächige Niederschlagsereignisse vorhergesagt, wie sie z.B. im Zusammenhang mit Warmfronten auftreten. Bei Niederschlägen in Form von kleinräumigen Schauern, wie sie auch in Zusammenhang mit Gewittern vor allem in der warmen Jahreszeit auftreten, wird zwar der mittlere Niederschlag über größeren Gebieten gut beschrieben, allerdings können örtlich wesentlich größere Regenmengen als prognostiziert auftreten.
Das Niederschlagsradar liefert flächendeckende, räumlich und zeitlich hochaufgelöste quantitative Niederschlagsdaten in Echtzeit. Dies geschieht aus einer Kombination von Beobachtungen an Niederschlagsstationen und der Niederschlagserfassung von Wetterradaren. Diese Daten werden aus dem Routineverfahren RADOLAN (Radar-Online-Aneichung) des DWD (Deutscher Wetterdienst) gewonnen. Der Nachteil von Niederschlagsradaren ist, dass nur Signale ab einer gewissen Höhe wahrgenommen werden. Diese können zusätzlich von Abschattung durch Gelände oder Verfälschung des Echos durch kleine Hindernisse wie Bäume, Sendemasten aber auch Vogelschwärme beeinträchtigt werden. Durch die Einbeziehung von Bodenmessungen können diese Nachteile teilweise ausgeglichen werden.
Zur Berechnung des Neuschnees verwendet MetGIS einen speziell entwickelten Algorithmus, der neben einer genauen Bestimmung der Schneefallgrenze auch hoch aufgelöste Geländedaten in den Prognoseprozess miteinbezieht.
Der berechnete Wert ist als die Neuschneemenge zu sehen, die während des Schneefalls am Boden ankommt. Es gibt eine Reihe von Gründen, warum dieser Wert von den gemessenen Werten abweichen kann. In das Berechnungsschema gehen beispielsweise nicht die Verfrachtung des Schnees durch den Wind ein, genauso wenig Schmelzprozesse und die Setzung des Neuschnees. Die letzten beiden Faktoren bewirken, dass bei stärkeren Schneefällen und längeren Bezugszeiträumen (v.a. 24 Stunden und mehr) der berechnete Wert oft etwas größer ist als der gemessene Wert.
Die relative Feuchte (angegeben in %) ist einer der am schwierigsten zu prognostizierenden Wetterparameter, da es auf kleinstem Raum zu Veränderungen kommen kann. Kleinräumige Feuchtequellen wie Teiche, nasse Wiesen, Baumgruppen und schmelzende Schneereste können einen großen lokalen Einfluss auf diese Wettergröße ausüben. Die MetGIS-Prognosen können die Luftfeuchte aber dennoch gemittelt über größere Bereiche zufriedenstellend prognostizieren, u.a. deshalb, weil eine Höhenanpassung dieses Wetterparameters vorgenommen wird. Bei der Interpretation der Luftfeuchte von MetGIS sollte trotzdem nicht davon ausgegangen werden, dass die Genauigkeit im Prozentbereich liegt.
Die Bewölkungsinformation vom MetGIS ist als durchschnittlicher Prozentsatz der Himmelsbedeckung über einem größeren Gebiet zu interpretieren. Ähnlich wie beim Niederschlag können großräumige Wettersysteme gut erfasst werden.
Die genaue Lage von Wolken mit geringer horizontaler Ausdehnung von einigen Kilometern (zum Beispiel solche des Typs Cumulus, sog. Schäfchenwolken) kann allerdings nicht wiedergegeben werden. Diese Arten von Wolken treten vor allem auf, wenn die Atmosphäre instabil ist. Beispiele sind sommerliche Wetterlagen mit Schauern und Gewittern.
Die Probleme bei der Bewölkungsprognose beeinflussen natürlich auch die Vorhersage der Sonnenscheindauer. Dieser sind darüber hinaus verschiedene Grenzen gesetzt, wie die Abschattungseffekte durch steiles Gelände oder die Frage, wie Sonnenstrahlen zu beurteilen sind, die durch dünne Wolken nur begrenzt durchscheinen.
Die Windgeschwindigkeit wird bei MetGIS mittels hochaufgelöster topographischer Daten an die Seehöhe angepasst. Dadurch können auf engstem Raum gravierende Unterschiede des Windes zwischen Tälern und nahen Bergspitzen gut beschrieben werden. Sehr kleinräumige lokale Effekte wie das Umströmen von Geländekuppen werden durch den MetGIS Algorithmus allerdings nicht erfasst. Außerdem kann die tatsächliche Windgeschwindigkeit von MetGIS in großen Höhen in manchen Fällen etwas überschätzt werden.
Die Schneebedeckungskarten von MetGIS zeichnen sich durch eine hohe Auflösung und volle Zoomfähigkeit aus. Sie basieren nicht nur auf Satellitendaten (Sentinel-2, MODIS), sondern auch auf Neuschneedaten aus dem von uns entwickelten, hochaufgelösten Wettermodell. Das ist deshalb wichtig, weil die verwendeten Satelliten bei Vorhandensein einer Wolkendecke nicht bis zum Boden (und zu einer eventuell vorhandenen Schneedecke) durchsehen. Bei längeren Schlechtwetterperioden gäbe es ohne Neuschneeeinbindung keine aktuellen Schneedeckeninfos.
Am präzisesten ist die Schneedeckeninformation über Gebieten, die kürzlich vom Sentinel-Satelliten überflogen wurden. Dieser scannt jeden Punkt der Erde in einer speziell hohen räumlichen Auflösung von 30 m. Überflüge finden alle paar Tage statt. Im schlimmsten Fall kann es aber auch passieren, dass für einzelne Regionen der Karte über einen längeren Zeitraum keine Aktualisierung der Daten stattfinden kann. Die Gefahr dafür besteht, wenn eine hartnäckige winterliche Wolkendecke vorhanden ist und keine nennenswerten Schneefälle auftreten.
Meteorologe, Entwickler des Designs des MetGIS Prognosesystems
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